Brief Nr. 9: Transkulturelle Öffnung

 

Sehr geehrter Herr Stadtrat Mailath-Pokorny!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Häupl!
Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin Vassilakou!

Die Kulturpolitik ist gefordert, die Mehrsprachigkeit und die Vielfalt der Wiener Bevölkerung als Realität und Bereicherung anzuerkennen. Die Kunstszene Wiens möchte als Motor und Partnerin für Integration und eine transkulturell- diverse Kunstszene gesehen werden und dafür auch kontinuierlich von der Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt werden!

Die Heterogenität der europäischen und der Wiener Gesellschaft auch im Kunstdiskurs sichtbar zu machen, und somit dessen Macht- und Hierarchiestrukturen herauszufordern, ist die Aufgabe freier Gruppen in der zeitgenössischen Kunst. Die Migrationsgesellschaft ist nicht nur Europas und Wiens Zukunft, sondern auch Gegenwart und Vergangenheit. Den gesellschaftlichen Wandel als Dauerzustand zu denken, bedeutet Wiens Status als Metropole gerecht zu werden.

Grenzenlose Bewegungs- und Denkfreiheit sind Grundideen der Europäischen Union und für jede zeitgenössische künstlerische Praxis unabdingbar. Transkulturelles und spartenübergreifendes Arbeiten bezieht sich auf die künstlerischen Positionen, sowie auf Kunstvermittlung als Bildungsauftrag. Ausstellungsorte sollen vermehrt als Experimentierfelder definiert werden und sind daher auf kontinuierliche öffentliche Förderungen angewiesen. Die vielfältige

Kunstszene Wiens gibt einem Nebeneinander vieler Perspektiven Raum. Diversität ist Konsens und Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit.

Wir beleben durch permanente Aktionen die Stadt und ziehen Gäste aus aller Welt an. Wien ist zu Recht eine der lebenswertesten Städte, nicht zuletzt aufgrund seiner diversen Kunstszene. Strukturelle und systematische Benachteiligungen müssen abgebaut werden. Die Organisationsstrukturen in Kulturinstitutionen brauchen Diversität auf allen Ebenen, um die Kunstszene Wiens im vollen Umfang erfassen und bewerten zu können. Inhalte und Produktionen, die fokussiert sind auf integrative und transkulturelle Maßnahmen, müssen im Interesse der Stadtkultur gefördert werden. Die Arbeitsbedingungen von ALLEN KÜNSTLER_INNEN sind zu verbessern, um uneingeschränkt kontinuierlich arbeiten zu können. Frei von Diskriminierung, Existenzangst und Beschneidung unserer Tätigkeiten.

Astrid Sodomka, Maria Grün, Denise Parizek 2016

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Offenlegung: Medieninhaberin: Maria Novak, Wien. Grundlegende Richtung: Information über die Plattform #istnoetig und die 15 Forderungen an die (Kultur-)Politik